„...Das Leben ist aus den Fugen geraten,
statt sonntags gibt es fast jeden Tag einen Braten,
verschwunden ist eine gewisse Form der Bescheidenheit,
nichts gelernt hat man aus der Vergangenheit...“
Das ist ein Vers aus einem der Gedichte, mit dem der Autor das Büchlein gefüllt hat. Es zeigt schon, dass der Autor sich nicht vor Kritik scheut.
Die Gedichte sind meist ziemlich lang. Das aber passt jeweils auch zu dem gewählten Thema. Sie ähneln in ihrer Art denen, die bei einem den Poetry- Slam vorgetragen werden.
Meist werden Reime verwendet. Das bedeutet aber auch, dass manche Satzstellung etwas gewöhnungsbedürftig ist, damit das richtige Wort am Ende steht. Allerdings gibt es kein festes Versmaß. Es ist eher freie Lyrik.
Die gewählten Themen sind vielfältig. Sie sind dem Leben entnommen und beschäftigen sich mit häufig mit Alltagsfragen, Beziehungsfragen und Politik. Dabei wirft der Autor einen kritischen Blick auf unsere Welt und Gesellschaft.
Sein Gedicht über die Großstadt ist realistisch, aber stellenweise bitterböse. In der Stunde Null träumt er von einer gerechten Welt, während in einem anderen Gedicht eine düstere Zukunftsvision gezeichnet wird. Nach manchem Gedicht folgt eine Spruch, der zum Nachdenken anregt.
„...Der, der das Geld als Zahlungsmittel erfunden hat, konnte nicht ahnen, dass er damit den Charakter der Menschheit restlos verdirbt...“
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Gedichte sollte man in Ruhe lesen und auf sich wirken lassen.
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